
Ein dichter Sommer, heiße Temperaturen und strahlender Sonnenschein sind zwar wunderbar – aber sie können deine Pflanzen schnell an ihre Grenzen bringen. Mit dem richtigen Vorgehen beim Bewässern im Sommer stellst du sicher, dass Blütenpracht, Gemüse und Grünflächen nicht unter Wassermangel leiden. Im Folgenden findest du fünf erprobte Strategien, mit denen du deine Pflanzen optimal versorgst, ohne unnötig Wasser zu verschwenden.
1. Bewässern im Sommer in den frühen Morgenstunden
Durch das Gießen vor Sonnenaufgang – idealerweise zwischen 5 und 7 Uhr – profitierst du gleich doppelt: Die Bodenoberfläche kann die Feuchtigkeit aufnehmen, bevor die Hitze einsetzt, und Verdunstungsverluste bleiben minimal. Wenn du zum Beispiel deine Tomatenpflanzen um 6 Uhr morgens mit einem sanften Sprühaufsatz wässerst, haben ihre Wurzeln bereits bis zum Mittag ausreichend Zeit, Wasser aufzunehmen. Achte darauf, dass du nicht nur die Blätter, sondern das Erdreich direkt um den Stamm herum gut durchnässt.
Ein konkretes Beispiel: In einem kleinen Hochbeet mit Erdbeeren genügt bereits ein Eimer mit lauwarmem Wasser, der in Bahnen verteilt wird. Nach sieben Minuten haben die Pflanzwurzeln genug Feuchtigkeit für den Tag. Verteile das Wasser nicht in feinen Nieselregen, sondern in einem gleichmäßigen, mäßigen Strom – so dringt es tiefer in den Boden ein und gräbt sich nicht in schmale Kanäle, die schnell wieder austrocknen.
2. Einsatz von Tropfbewässerung für effiziente Feuchtigkeitszufuhr
Ein Tropfsystem ist perfekt, wenn du viele Pflanzen in Beeten oder Kübeln gleichmäßig versorgen möchtest. Durch die knapp über der Bodenoberfläche angebrachten Tropfer gibst du genau dosierte Mengen ab, damit jede Pflanze ihr tägliches Quantum erhält. Wenn du beispielsweise zehn Salatköpfe in deinem Gemüsegarten hast, stellst du das System so ein, dass alle 30 Minuten ein kleiner Tropfen Wasser in den Wurzelbereich sickert. So verhinderst du Staunässe und gehst sicher, dass das Wasser nicht oberflächlich verdunstet.
Ein zusätzlicher Vorteil: Du kannst die Tropfbewässerung leicht an eine Regenwasserkammer anschließen. Sobald genügend Regen gesammelt wurde, wechselt automatisch die Versorgung, und du schonst dein Trinkwasser. Als konkretes Beispiel nutzen viele Hobbygärtner eine 200-Liter-Fass-Installation, die ans Tropfsystem gekoppelt ist. So läuft der Gartenbetrieb auch an heißen Tagen autark und du sparst bis zu 50 % Wasserverbrauch gegenüber herkömmlichem Gießkanneneinsatz.
3. Bewässern im Sommer mit Regenwasser und Reservoirsystemen
Regenwasser ist in den meisten Regionen kostenlos und enthält keine Kalkrückstände. Sammle es in Zisternen oder Regentonnen und setze es gezielt ein. Installiere ein unterirdisches Reservoir oder eine Perlschlauch-Anlage, damit das Wasser langsam in die Wurzelzone abgegeben wird. Angenommen, du hast einen Rosenstock: Ein Reservoir aus Porenbetonblöcken, die du um den Wurzelballen verteilst und täglich mit einem Eimer Regenwasser füllst, versorgt die Pflanze gleichmäßig über 24 Stunden.
Bei größeren Rasenflächen empfiehlt sich ein Regenspeicher mit Pumpe und Tropfrohr, das im Wurzelbereich verlegt wird. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Sportplatzbetreiber nutzt ein 1 000-Liter-Becken, das per Solarpumpe das Tropfrohr im Rasen speist – so bleibt das Grün auch bei extremer Trockenheit satt und gesund. Achte darauf, das Reservoir regelmäßig zu reinigen, um Algenbildung zu verhindern und die Wasserqualität stabil zu halten.
4. Pflanzenspezifische Bedarfsermittlung vor dem Gießen
Nicht jede Pflanze braucht gleich viel Wasser. Gurken und Zucchini haben beispielsweise einen höheren Bedarf als Kräuter wie Thymian. Damit dein Bewässern im Sommer wirklich punktgenau klappt, führe einfache Tests durch: Steche mit einem Holzstab etwa 10 cm tief in die Erde. Wenn der Stab problemlos herausgezogen werden kann und trocken ist, solltest du gießen. Klebt Erde am Stab, ist noch genug Feuchtigkeit vorhanden.
Ein konkreter Fall: Deine Basilikum-Pflanzen in Kübeln können nach drei heißen Tagen in praller Sonne bereits trocknen, während Lavendel selbst in leichten Böden mehrere Tage ohne zusätzliches Gießen auskommt. Ergänze die visuelle Kontrolle durch Feuchtigkeitsmessstäbe, die im Fachhandel erhältlich sind. Platziere sie nahe der Wurzelzone, und du siehst auf einen Blick, wann genau der optimale Zeitpunkt zum Wässern gekommen ist – so vermeidest du Überwässerung und Wurzelfäule.
5. Bewässern im Sommer durch gezielte Tiefenbewässerung vermeiden Verdunstung
Gieße nicht länger, sondern tiefer: Mit einer Drainageröhre oder einem Pflanzenbohrer kannst du Wasser bis in 20–30 cm Tiefe bringen, wo es viel länger gespeichert bleibt. Stempe die Drainageröhre in den Boden neben größeren Sträuchern wie Flieder oder Hortensien und fülle sie mit Wasser. Dieses sickert langsam an die Hauptwurzelzone und steht genau dort zur Verfügung, wo die Pflanze es braucht.
Ein Beispiel: In einem 5 m² großen Staudenbeet pflanzt du an jeder Ecke eine Drainageröhre ein. Gieße einmal täglich 10 Liter pro Rohr – so hat jede Staude konstanten Zugang zu Feuchtigkeit, während die Oberfläche trocken bleibt und kein Wasser durch Wind oder Sonneneinstrahlung verloren geht. Auf diese Weise minimierst du die tägliche Verdunstung und sorgst gleichzeitig für gesunde Wurzelentwicklung in großen Tieflagen.